«Cloud-to-ground» ist der wissenschaftliche Begriff fĂŒr Blitze, die direkt in die Erde einschlagen. Die Ausstellung im israelischen Pavillon der 18. Internationalen Architekturausstellung der Biennale Venedig und das dazu erscheinende Buch leiten davon ihren Titel ab. Sie widmen sich der Cloud-Technologie, dem Speichern, Verarbeiten und Auswerten unfassbarer Datenmengen in Computer-«Wolken» und den daraus resultierenden Verschiebungen von Machtstrukturen. Im Fokus stehen grosse Infrastrukturprojekte, die derzeit in Israel und der Nahost-Region in Realisierung sind â darunter Nimbus, ein grosses Cloud-Projekt der Regierung Israels, fĂŒr das Google und Amazon neue Rechenzentren erreichten; oder das ebenfalls von Google verlegte Blue-Raman-Glasfaserkabel durch die Negev-WĂŒste, das auf dem Weg von Indien nach Europa Ăgypten umgehen und gleichzeitig die alten Handelsrouten wiederbeleben soll, die durch dieses Land fĂŒhrten.
ErgĂ€nzend werden die Ausserdienststellung und der Abriss von zahllosen veralteten Telefonzentralen in den Zentren israelischer StĂ€dte dokumentiert. So lenkt das Buch den Blick auf die physische Beschaffenheit dieser «Black Boxes», die architektonisch wenig beachtet werden, und verbindet sie mit der Geschichte des Nahen Ostens und den jĂŒngsten Entwicklungen globaler Technologien. Essays prominenter israelischer Wissenschafter und Forscherinnen werden ergĂ€nzte durch zahlreiche Fotografien, Skizzen und Archivdokumente sowie einen neu erstellten Index von 140 Telefonzentralen in Israel.