Die Begriffe Aufstockung und Stahlbau sind seit jeher eng miteinander verbunden. Die enorme LeistungsfĂ€higkeit von Stahl ermöglichte seit seiner EinfĂŒhrung als Baustoff vor mehr als 100 Jahren Konstruktionen von ungeahnter Leichtigkeit und Spannweite und stellte tradiertes Bauwissen infrage. Das vertikale «Weiterbauen» historistischer Ordnungsprinzipien zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnte durch den Stahlbau ĂŒberhaupt erst verwirklicht werden. Die Aufstockung steht dabei exemplarisch fĂŒr ein SpannungsverhĂ€ltnis zwischen technischem Fortschritt und architektonischem Ideal. In der zweiten HĂ€lfte des Jahrhunderts wiederum diente die Zurschaustellung stĂ€hlerner Konstruktionen der Loslösung vom Bestand. Mit der Jahrtausendwende schliesslich fĂŒhrte die Wiederentdeckung der Metamorphose von Bauwerken zurĂŒck zu Konzepten der Reformierung und Prinzipien der Komplettierung.
Dieses französischsprachige Buch des Instituts fĂŒr Konstruktives Entwerfen an der ZHAW ZĂŒrcher Hochschule fĂŒr Angewandte Wissenschaften prĂ€sentiert ein interdisziplinĂ€res Projekt von Architekten, Ingenieuren und Studierenden, das eine einzigartige, bislang wenig beachtete Thematik des Bauens untersucht und theoretische und bautechnische Grundlagen erarbeitet.