In der jüngsten Architektur- und Stadtentwicklungsforschung hat sich das Verständnis von sich informell entwickelnden Wohngebieten stark verbessert. Diese werden nicht mehr einfach ignoriert oder verdrängt. So zeigt sich auch immer dringlicher die Notwendigkeit experimentellen Vorgehens vor Ort. Eine wachsende Zahl von Architektinnen und Stadtplanern hat erkannt, dass solche Siedlungen dauerhaft sind und gezielte Eingriffe erfordern, um bessere Lebensbedingungen für die Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen.
Critical Neighbourhoods bildet einen substanziellen Beitrag zu diesem besseren Verständnis von informellen Lebensräumen. Das Buch bietet Analysen durchführbarer und wirksamer Massnahmen für informelle Wohngebiete in Afrika, Lateinamerika und Indien sowie Untersuchungen der engen Verflechtung von räumlicher Praxis, kultureller Identität und sozialem Engagement. Es stellt neue Formen des «Machens» von Architektur und neue Wege für die Auseinandersetzung mit bedrängten Lebensgemeinschaften vor, thematisiert geografische Unterschiede auch auf lokaler Ebene und untersucht Verschränkungen zwischen einzelnen Stadtvierteln und ihrem weiteren Umfeld. Ein Gespräch zwischen den fünf Autorinnen und Autoren, moderiert von Matthew Barac, rundet den Band ab.