Die Schaffung von Parksystemen ist eine historisch bewährte Methode, um stabile und ökologisch gesunde Lebensräume für Menschen ebenso wie für die lokale Flora und Fauna zu erhalten. Dies kann sowohl in Form von ausgedehnten Gebieten im ländlichen Raum wie dem Schweizerischen Nationalpark im Unterengadin geschehen als auch durch Grünanlagen in Städten wie den New Yorker Central Park. Parksysteme gewährleisten saubere Böden, sauberes Wasser und saubere Luft für alle. Gleichzeitig bieten sie generationsübergreifende und inklusive Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung entlang ökologischer Korridore. Zwischen 1900 und 1950 erlebte das sogenannte Civic Design, die ausdrücklich am Gemeinwohl orientierte Stadt- und Landschaftsplanung, eine Blütezeit. Parksysteme wurden erfolgreich als «grüne Armaturen» eingesetzt, die öffentliche Einrichtungen wie Spielplätze, Schulen, Verwaltungsgebäude, Spitäler oder Gartenanlagen beherbergen.
Living Cities bietet einen chronologischen Ăśberblick des Civic Design anhand von mehr als 30 Parksystemen auf fĂĽnf Kontinenten. Die Beispiele reichen von Johann Wolfgang von Goethes Park an der Ilm in Weimar (1778) und John Nashs Regent Street in London (1806) ĂĽber das Parksystem von Chicago (1850), die Planungen von Albert Bodmer und Maurice Braillard fĂĽr Genf (1936) und Frank Lloyd Wrights Taliesin Valley (1947) bis zu zeitgenössischen und zukĂĽnftigen Projekten in Addis Abeba, Madrid, MedellĂn, New York und Seoul. Das Buch veranschaulicht die ökologischen und sozialen Auswirkungen von Parksystemen und verdeutlicht die vielfältigen Herausforderungen, mit denen Gemeinwesen bei der Umsetzung solcher Vorhaben konfrontiert sind. Zugleich regt es zu einer Neubewertung des Civic Design als generationsĂĽbergreifende Praxis der Stadtgestaltung an.