Gebäude können ganz unterschiedlich auf Papier dargestellt werden, beispielsweise in Skizzen und Ansichten, durch Grundrisse oder auf Lageplänen und Karten. In der Architektur dienen solche Darstellungen gleichermassen der Dokumentation wie der Analyse. Sie erlauben die Beurteilung des Baus hinsichtlich seines Zustandes, der technischen und materiellen Gegebenheiten, seiner geografischen Lage und der Beziehung zur Umgebung.
Dieses englischsprachige Buch betrachtet reich illustriert die Geschichte solcher architektonischen Vermessungs- und Darstellungszeichnungen. Es geht insbesondere der Frage nach, wie die Methoden der Darstellung des Bestehenden auch zur Imagination des möglicherweise Entstehenden genutzt werden können. Matthew Wells fokussiert dabei seinen Blick auf einige herausragende Baumeister: die Engländer John Soane (1753–1837), Charles Robert Cockerell (1788–1863) und Detmar Blow (1867–1939); die Franzosen Louis-Hippolyte Lebas (1782–1867), Henri Labrouste (1801–1875) und Eugène Viollet-le-Duc (1814–1879); und den Schweizer Peter Märkli (geboren 1953).
Der Grossteil der im Buch abgebildeten Zeichnungen und Pläne entstammt der Sammlung von Drawing Matter, einer der Erforschung von Architekturzeichnungen gewidmeten Institution in Wincanton in der englischen Grafschaft Somerset.