Im neuen Band CARTHA – Building Identity beschäftigt sich das international tätige Netzwerk CARTHA mit der Frage der Identitätsbildung in der Gesellschaft und der Rolle, die die Architektur dabei spielt. Inspiriert vom Lacan’schen Ansatz aus der Psychoanalyse zerlegen sie den Prozess der Identitätsbildung dabei in vier Teilschritte, die sie in Interviews vertiefen: Maarten Delbeke spricht über Assimilation, Frederike Lausch über Aneignung, Rob Krier über Verleugnung und Jonathan Sergison über Versöhnung. Ergebnis sind Eckpunkte für eine neue, experimentelle Entwurfsmethodik. Diese Methoden werden von Architektinnen und Architekten in der Praxis erprobt: Made In, Sam Jacob, Monadnock, Bruther, Bureau Spectacular, Conen Sigl und Muoto präsentieren verschiedene Bauten (Häuser, Hütten, Appartments), die sie im Kontext dieser Erkenntnisse entworfen haben.
Dieses englischsprachige Buch versteht sich als didaktisches Handbuch für einen zeitgemässen architektonischen Entwurf. Dabei zwingt der Begriff der Identität, wie ihn CARTHA hier vorschlägt, die Leserinnen und Leser dazu, eine kritische Haltung gegenüber jeder vorgefundenen Umgebung einzunehmen. Ziel ist ein vertieftes Verständnis dafür, wie die Architektinnen und Architekten mit ihrer Arbeit Identität stiften.