Eine kritische Betrachtung gedanklicher VerkĂĽrzungen in Geschichte, Theorie und Praxis der Architektur und ein Vorschlag, wie architektonische Praxis wieder an Relevanz zu gewinnen vermag
Vor dem Hintergrund langjähriger Praxis als Architekt, Urbanist und aus der Beschäftigung mit grundlegenden Themen seines Berufs heraus geht Stefan Kurath in diesem grossen Essay den Fragen nach, weshalb die Stadt ist, wie sie ist, und welchen AnÂteil Architektinnen und Architekten an diesem Zustand haben oder nicht haben. Architekturschaffende haben meist klare Vorstellungen davon, wie eine «richtige Stadt» und «gute ArchiÂtektur» auszusehen haben. Betrachtungen heutiger StadtlandÂschaften offenbaren jedoch eine deutliche Diskrepanz zwischen diesen Vorstellungswelten und den Stadtwirklichkeiten.
Aufbauend auf Beispielen von Planungen aus dem europäiÂschen Raum beschreibt Kurath hier eine Wirkungsgeschichte architektonischen Tuns. Er thematisiert und kritisiert darin VerÂkĂĽrzungen in Theorie, Geschichte und Praxis und zeigt die NotÂwendigkeit eines verstärkt realitätsbezogenen Denkens auf, um Realisierungschancen architektonischer und städtebaulicher Ideen zu verbessern. Er untermauert die These, dass der poÂlitische Wert von Architektur nicht einzig in sich selbst besteht, sondern ebenso sehr im kritischen und proaktiven Denken und Handeln von Architektinnen und Architekten. Aus seiner Sicht gelungene Beispiele wie Gion A. Caminadas Beiträge zur ErneuÂerung des Dorfes Vrin, Luigi Snozzis Planungen und Bauten fĂĽr Monte Carasso, Peter Zumthors Therme Vals oder die PlanunÂgen von Feddersen & Klostermann fĂĽr Lausanne West, wie auch die langfristige Auswirkungen der IBA Emscher Park, aktuelle Entwicklungen im Bregenzerwald oder Transformation des WieÂner WestgĂĽrtels dienen ihm dabei als Anschauungsmaterial.
«Kuraths Buch ist nicht nur intellektuell ein Vergnügen, sondern auch sprachlich: Die Kritik ist pfiffig geschrieben und messerscharf argumentiert. » Elias Baumgarten, swiss-architects
«Ein Buch, das den Hohepriestern der Architektur die Kappe wäscht.» Benedikt Loderer, Hochparterre
«Kuraths Text bietet nicht mehr und nicht weniger als eine Selbstvergewisserung, wie sie jede Generation zumindest einmal zu leisten hat, um sich in den historischen Kontext zu verorten und ihren künftigen Weg zu bestimmen.» Jürgen Tietz, marlowes.de
«[Das Buch ist] bemerkenswert, da es auf seinen rund 250 Seiten eine atemberaubende Vielfalt an Textsorten und Genres vereint. Stefan Kurath, der Autor des Buchs, schlüpft dazu in verschiedene Rollen. Er ist nacheinander – und zuweilen auch gleichzeitig – Diskursanalytiker, Kritiker, Architekturtheoretiker, Urbanist, Verfasser eines Manifests und auf den letzten Seiten des Buchs auch bauender Architekt. Der akrobatische Rollenwechsel erinnert an die schnelle Szenenfolge in Varieté-Theatern, lässt sich aber auch im Medium des Buchdrucks herstellen. In beiden Fällen wird aufkommender Langeweile erfolgreich der Garaus gemacht.» Axel Sowa, werk, bauen + wohnen
«Schon nach der Lektüre weniger Sätze ist man so in den Bann dieses Buches gezogen, dass man es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen würde.» Simone Hübener, Espazium