Auf rund 1000 Metern ĂŒber Meer in den Bergen des Neuenburger Jura gelegen, erlebte La Chaux-de-Fonds gegen Ende des 19. Jahrhunderts einen starken Entwicklungsschub, der mit reger BautĂ€tigkeit verbunden war. Wie an nur wenigen anderen Orten in der Schweiz ist hier sehr deutlich der Einfluss des Jugendstils zu sehen. Massgeblich geprĂ€gt durch den Maler und Architekten Charles LâEplattenier (1874â1946) und seinen Kurs fĂŒr Kunst und Dekoration an der örtlichen Ăcole dâart appliquĂ©s 1905 bildete sich gar eine lokale Spielart der Art nouveau heraus, der sogenannte Style sapin oder «Tannenstil». Die Vertreterinnen und Vertreter dieser Strömung legten in ihrem Schaffen besonderen Wert auf die Verwendung symbolhafter Motive, welche die Natur der Juralandschaft, insbesondere ihrer TannenwĂ€lder, widerspiegeln.
Dieses 2006 erstmals erschienene Buch bietet eine Gesamtdarstellung des Style sapin und schlĂ€gt die BrĂŒcke ins 21. Jahrhundert. Der französischsprachige Band stellt den «Tannenstil» zum einen in den internationalen Kontext der Art nouveau. Zum anderen wird detailliert auf das lokale Kolorit dieser Bewegung eingegangen, das in den Bereichen der Uhrmacherei, der angewandten Kunst und der Architektur seine noch heute sichtbaren Spuren hinterlassen hat. Zudem widmet sich die Neuausgabe erstmals den bislang kaum beachteten KĂŒnstlerinnen des Style sapin.