Kalifornische Lebenskunst: vertiefte Einblicke in eine hochentwickelte Wohnkultur der 1930er- bis 1960er-Jahre
Die Architektur der Moderne in Kalifornien wurde wesentlich von zwei gebürtigen Österreichern geprägt: Richard Neutra und Rudolph M. Schindler verbanden moderne Formen, Konstruktionen und Materialien mit einer Vision des neuen Wohnens.
Das Buch präsentiert bekannte und unbekannte Häuser der beiden Pioniere sowie von ihnen beeinflusster Architekten aus den 1930er- bis 1960er-Jahren. Die Bauten zeichnen sich aus durch höchste Raumökonomie und -qualität, gestalterische Reduktion und ein kluges Reagieren auf die klimatischen Bedingungen. Damit können sie nicht nur als bedeutende Zeitdokumente, sondern auch als Modelle für heutige Architektur gelesen werden.
David Schreyers Fotografien zeigen die Wohnhäuser als ästhetisch hochwertige Gebrauchsobjekte, die auch Veränderungen ausgesetzt werden dürfen und sollen. Die Texte von Andreas Nierhaus basieren auf Gesprächen, die mit den Bewohnerinnen und Bewohnern geführt wurden und ihr Verhältnis zum jeweiligen Bauwerk schildern. Bilder und Texte geben damit intime Einblicke in eine hochentwickelte, in Europa nach wie vor viel zu wenig bekannte Bau- und Wohnkultur.
«Die Bilder unterscheiden sich wohltuend von Architektur- oder Mode-Shootings, die Neutra-Häuser oft wie leergeräumte Filmsets wirken lassen. Hier wird gelebt.» Karin Cerny, profil
«Aus den unnahbaren Inkunabeln des ‹Los Angeles Modernism› werden durch den Wiederbesuch von Schreyer und Nierhaus Häuser, die den ihnen innewohnenden Gebrauchswert jenseits einer rein formalästhetisch oder assoziativ-räumlichen Oberflächlichkeit offenbaren und als tatsächliche Anschauungsobjekte für heutige Architekturproduktion dienen können.» David Kasparek, derarchitektbda.de
«Es sind Fotografien, die den Blick ihrer Betrachter nicht sofort abperlen lassen an makellosen Oberflächen und geometrisch angeordneten Bildkompositionen, und auch der Himmel bleibt einmal trübe. Schreyer und Nierhaus wollten zweierlei: Die kalifornische Architektur der Moderne ein bisschen von ihrem Podest zerren und, in einem zweiten Schritt, als Architektur somit aber erst richtig ernstnehmen. Mit den im besten Sinne unspektakulären Fotografien und Texten gelingt das bestens.» Katharina Cichosch, monopol-magazin.de
«Auch scheinbar bekannte Häuser wirken durch die Linsen von David Schreyer neu, ja teils ungesehen.» David Kasparek, der architekt